Bedeutung, Aufgabenfelder und Ziele

Der Duden definiert Öffentlichkeitsarbeit als "das Bemühen von Organisationen oder Institutionen […] der Öffentlichkeit […] eine vorteilhafte Darstellung der erbrachten Leistungen zu geben". 

Für Schulbibliotheken heißt das, transparent und anschaulich nach außen hin zu kommunizieren, welche Aufgaben durch die Bibliotheksarbeit erfüllt und unterstützt werden und welchen Nutzen die Schulbibliothek für das Lehren und Lernen in der Schule hat. Gelungene Öffentlichkeitsarbeit bedeutet, mit den im Schulbetrieb beteiligten Personen in Beziehung zu treten, in vielfältiger Weise auf das breite Spektrum an Angeboten aufmerksam zu machen und so eine klare Positionierung im allgemeinen Bewusstsein zu schaffen. Das Aufzeigen der Service- und Dienstleistungen, der Lernangebote und der dafür nötigen Kompetenzen, soll die Aufmerksamkeit und das Interesse an der Bibliothek immer wieder aufs Neue fördern.

 

Was bedeutet „Öffentlichkeit“ im Kontext von Schulbibliotheken?

Bei der Planung und Umsetzung von PR-Maßnahmen für die Schulbibliothek ist es wichtig, die verschiedenen Zielgruppen und deren mediale Erreichbarkeit zu berücksichtigen.

 Schüler/innen:  Im Hinblick auf diese (wahrscheinlich wichtigste) Gruppe ist es von großer Bedeutung, immer wieder neue Anreize zu schaffen, damit Schüler/innen über das aktuelle Angebot der Schulbibliothek Bescheid wissen und es auch außerhalb der Unterrichtszeit ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend nutzen. Wichtig ist, den Schüler/innen gegenüber klar zu kommunizieren, welches Angebot sie erwarten können und welchen direkten Nutzen sie davon haben. Das betrifft einerseits das Medienangebot, andererseits aber auch Zusatzleistungen wie Lernmaterialien oder spezielle Unterstützungsangebote wie beispielsweise Rechercheberatungen für Referate oder Abschlussarbeiten, Beratungen in Themenfindungsprozessen oder spezielle Lesefördermaßnahmen.

 Lehrer/innen:  Eine zweite wichtige Gruppe, die bei PR-Maßnahmen berücksichtigt werden muss, sind die Kolleginnen und Kollegen an der Schule. Auch hier gilt es, geeignete Vermittlungsformen zu finden, um die Schulbibliothek als zentralen Lehr- und Lernort im Bewusstsein der Kollegenschaft zu verankern. Ziel muss es sein, dass möglichst viele Lehrer/innen die Bibliothek für ihre tägliche Arbeit nutzen, sei es für die eigene Unterrichtsvorbereitung oder als Ort des Lehrens im Rahmen des individualisierten Unterrichts. Spezielle Aktionen und Aktivitäten können dabei neue Akzente setzen und die Attraktivität erhöhen.

 Schulleitung:  Für eine erfolgreiche Arbeit in der Schulbibliothek ist eine gute Zusammenarbeit mit der Direktion und Administration unabdingbar. Einerseits müssen Angebot und Serviceleistungen der Schulbibliothek mit dem Schulprofil und dem Leitbild der Schule abgestimmt werden, andererseits ist es wichtig, die Schulleitung auf die aktuelle Bibliotheksarbeit und deren Bedeutung im Kompetenzerwerb für Schüler/innen aufmerksam zu machen.

Zu Schuljahresbeginn ist es daher sinnvoll, mit der Direktion die Schwerpunkte für die Bibliotheksarbeit im aktuellen Schuljahr zu vereinbaren und über die dafür notwendigen Ressourcen zu verhandeln.

Der Jahresbericht am Ende des Schuljahres wird folgende Fragen beantworten:

  • Welche Ankaufsziele wurden im aktuellen Schuljahr verfolgt?
  • Welche Überlegungen lagen den Ankaufsentscheidungen zugrunde?
  • Wie haben sich die Ausleihzahlen im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt?
  • Welche Kriterien lagen der Bestandspflege (z.B. Makulierungen, Bestandpräsentation) zugrunde?
  • Welche Projekte wurden umgesetzt?
  • Welche Veranstaltungen oder Workshops haben stattgefunden?
  • Welche weiteren Serviceleistungen werden für Schüler/innen und Lehrer/innen angeboten?

Ziel ist es, die Transparenz zu erhöhen und die Schulbibliothek in der Wahrnehmung der Schulleitung als wertvollen Lern- und Veranstaltungsort und als Informationszentrum zu verankern.

 Erziehungsberechtigte:  Die gute und wichtige Arbeit der Schulbibliothek sollte auch entsprechend an die Eltern kommuniziert werden. Neben den allgemeinen PR-Maßnahmen, beispielsweise über die Schulhomepage, können Eltern auch im Rahmen von Aktionstagen (Tag der offenen Tür, Tag des Buches, Schulfest, Weltfrauentag, Elternsprechtag etc.) über die Bibliotheksarbeit und deren Bedeutung für das Lehren und Lernen an der Schule informiert werden. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei die Einbeziehung des Schulgemeinschaftsausschusses (SGA) und des Elternvereins. Ist die Elternschaft von den Angeboten der Schulbibliothek überzeugt, kann der Elternverein leichter für die Unterstützung zukünftiger Projekte oder Veranstaltungen gewonnen werden, sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht.
 



Schulische Öffentlichkeitsarbeit geht aber über das nahe Umfeld der Schule hinaus. Sie bewirkt Präsenz und Wahrnehmung in einer breiteren Öffentlichkeit. Potenzielle zukünftige Schüler/innen und deren Eltern werden von guten PR-Maßnahmen ebenso erreicht, wie die Schulaufsicht oder politische Entscheidungsträger/innen. Ziel der Öffentlichkeitsarbeit soll also auch sein, den Wert der Bibliotheksarbeit in der Schule im gesellschaftlichen Bewusstsein nachhaltig zu verankern und damit einhergehend auch bildungspolitische Überlegungen für die Schulbibliothek positiv zu beeinflussen.